Vom Daumenkino zum Kinematoscope
Das Daumenkino: Bereits im 18. Jahrhundert gab es Abblätterbücher mit gezeichneten Phasenbildern. Als Unterhaltungsmittel im Spielzeughandel wurden sie um 1760 verkauft. Der „Kineograph“ des Engländers Linnett, der diesen 1868 zum Patent angemeldet hat, ist das erste belegbare Daumenkino.
Die Laterna Magica: Lange vor der Geschichte des Films beginnt die Geschichte der Projektion. Seit dem 17. Jahrhundert gibt es die Laterna Magica, quasi die Urgroßmutter unseres heutigen Beamers. „Laufen" konnten diese Bilder zwar noch nicht - sie waren aber trotzdem eine wichtige Entwicklungsstufe hin zum modernen Kino und ließen das Publikum staunen.
Das Zoopraxiskop: 1872 entwickelte der britisch-amerikanische Fotograf Eadweard Muybridge (1830 - 1904) die Serienfotografie (Phasenfotografie von Bewegungsabläufen). Kurz darauf erfand er das so genannte Zoopraxiskop (Vorläufer des Filmprojektors), mit dem es möglich war, fotografische Platten in schneller Folge auf eine Leinwand zu projizieren.
Das Kinetoscope: 1894 von Thomas Alva Edison (1847-1931) auf den Markt gebracht, bestand aus einem rechteckigen bauchhohen Kasten. Durch einen Sehschlitz konnte ein Betrachter, der zuvor eine Münze eingeworfen hatte, laufende Bilder sehen, die bei einer Vorführgeschwindigkeit von 30 bis 40 Bildern pro Sekunde nach weniger als einer halbe Minute vorbei waren.
1908 wurde unter der Leitung von Thomas Edison die "Motion Picture Patent Company“ in New York gegründet. Ziel: Kontrolle aller Patente für Filmmaterial, Kameras und Projektoren unter einem Dach. Um dem zu entgehen, gingen eine Handvoll unabhängiger Produzenten 1910 an die Westküste in einen kleinen Vorort von Los Angeles, genannt Hollywood. Hier, fernab der Patentanwälte, begannen sie ihre Filme zu drehen, vor allem Western und Komödien.